Fleriskothoeve
Dieser Bauernhof heißt Fleriskot. Es handelt sich vermutlich um das älteste Zentrum der Templer in dieser Region. Sie erhielten diesen Hof vom damaligen Grafen von Flandern, Diederik van den Elzas, der ein Anhänger der Kreuzfahrerideologie war.
In Archiven aus dem 14. Jahrhundert wird der Bauernhof als Hof der Diclants Chapelle bezeichnet. Man sprach damals auch von einem „Oratoire“, der Bezeichnung für die Kapelle einer Kommende. Höchstwahrscheinlich war Diclants Chapelle ein Vorläufer der großen Kommende (Groot Tempelhof) in Slijpe.
Später hieß der Hof Ten Diken. Beide Namen beziehen sich auf den Deich, auf dem dieser Bauernhof gebaut wurde, nämlich den Hoge Dijkweg. Um besonders hoch zu liegen, wurde der Hof zusätzlich auf einem Wall errichtet. Es ist noch heute zu sehen. Ab dem 16. Jahrhundert erhielt der Hof einen neuen Namen, der bis heute erhalten geblieben ist.
Der Name „Fleriskothoeve“ bezieht sich auf eine Geschichte über den Landarbeiter Fleris, der den Hof unsicher machte. Es ist kein Zufall, dass diese Legenden im 16. Jahrhundert spielen, einer Zeit religiöser Spannungen und der Verfolgung von Ketzern. Vielleicht war Fleris einfach nur ein Protestant? Da Fleris in der Gegend zu einer Berühmtheit wurde, erhielt er in der Kirche von Wilskerke eine Statue.
Die Gebäude, die wir heute sehen, sind neu. Lediglich der Keller und die obere Stube stammen aus dem 18. Jahrhundert. Im Ersten Weltkrieg wurde die Bergscheune zerstört und später wieder aufgebaut. Die heute dort stehende Scheune wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet.
Foto: die charakteristische Bergscheune (Foto Mechtilde Sinnesael)